Januar 2018: Welche Rolle soll für euch eine Begleitung spielen?

 Ich habe im Dezember mit fast allen Projektteams geskypt und erfragt, welche Rolle sie mir in ihrem Prozess gerne zukommen lassen wollen, wie ich für ihren Prozess am Nützlichsten und Sinnvollsten sein kann.

Es kamen diverse Wünsche und Rollenvorstellungen:

Als regelmäßige Zuhörerin und dialogisches Gegenüber,

als jemand, die mit Beispielen aus anderen Kontexten das Projekt und die Ideen erweitern kann,

als jemand, die die Projekte in ein weiteres Feld von Methoden und künstlerischen Projekten einordnen kann und damit kontextualisiert,

als jemand, die im lokalen Kontext dem Projekt mehr Gewicht geben kann durch öffentliche Auftritte wie ein Vortrag oder Gespräch mit politisch Verantwortlichen.

 

Wie muss das Verhältnis zwischen Begleit-Forscherin und zu forschendem Projekt sein?

Da es sich um Beziehungsästhetik handelt, wie muss die Haltung beider Seiten sein?

Dieser Ansatz der Begleitung geht davon aus, dass ich nicht allein in der Rolle der Forschenden oder Begleitenden Wissen generiere, sondern dieser Prozess ein kollektiver ist:

„1. Aktionsforschung bedeutet eine Verschiebung oder Erweiterung der Position der Forschenden:

Es wird in Frage gestellt, dass Forschung lediglich durch akademisch ausgewiesene

Wissenschaftler_innen betrieben werden kann. In Modellen der Aktionsforschung wird Forschung zentral von denjenigen betrieben, die Akteure im zu untersuchenden Feld sind, z.B. im Kontext Schule von Lehrpersonen und/oder Schüler_innen.

  1. Aktionsforschung begreift das Handeln, die Veränderung im untersuchten Feld als wesentlichen Teil des Forschungsprozesses. Charakteristisch ist ein zyklischer Forschungsprozess, in dem die Forschungsfragen aus Reflexion über die Praxis/Ausgangssituation generiert werden. Ziel der Untersuchung ist eine verändernde Handlung im Forschungsfeld, die erneut reflektiert werden und somit einen weiteren Forschungszyklus anstossen kann.“ Aus Institute for Art Education IAE, ZHdK Zürcher Hochschule der Künste, Juli 2017, https://www.zhdk.ch/958

 

Es gehen mir Fragen durch den Kopf: Wie handelt man mit Menschen das Feld aus, die vielleicht ein ganz anderes Feld besetzen und keine Idee von der Natur der möglichen Beziehungen in diesem Feld haben?