Dreimal Projekt – dreimal Faszination

Inspiriert für unsere drei Projekte haben uns ein Künstler, den wir im Kunstverein begrüßen dürfen, eine Architektur-Ausstellung im Sommer und eine Kai-Mauer, die schützt, aber auch im Weg steht. Wir freuen uns schon sehr auf den Austausch und zahlreiche Menschen, die genauso neugierig sind wie wir.

„Lebensräume“

Simon Schubert, geb. 1976 in Köln, hat an der Kunstakademie Düsseldorf studiert und wurde neben dem ZVAB-Phönix-Kunstpreis 2008 bereits mit verschiedenen Stipendien und Förderpreisen ausgezeichnet. Schuberts Papierarbeiten  erhalten durch die besondere Art des Faltens einen dreidimensionalen Charakter, der bestehende Räume verändert oder verzerrt. Architekturen  gewinnen somit teils abstrakte, teils neu zu denkende Perspektiven.

Ausgehend von diesen faszinierenden Möglichkeiten, sollen im Projekt „Lebensräume“ die Teilnehmer/innen angeregt werden, einen eigenen Entwurf zu planen und zu gestalten. Durch die vielfältigen Veränderungen in der Stadt Cuxhaven setzen sich die Teilnehmer/innen mit Ideen, Möglichkeiten und kritisch-konstruktivem Blick mit der bisherigen und neuen Städteplanung Cuxhavens auseinander. Hier geht es nicht nur um Überlegungen, welche lebenswerten Möglichkeiten Cuxhaven als neue Perspektive gewinnen soll, wie z.B. mehr Grün, mehr Sportmöglichkeiten, kulturübergreifende Einrichtungen, sondern auch um Fragen, wie Empathie und Toleranz in einer Stadt auch anschaulich umgesetzt werden können. Gemeinsame Spurensuche im Dialog ermöglicht den Teilnehmenden, Fragen zu stellen, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, zu forschen, zu verwerfen und neu zu konstruieren.

So entwickeln alle gemeinsam im Team ein 3-D-Modell aus Papier, aber auch aus anderem Material, den Lebensraum Cuxhaven, auf einer mehrere quadratmetergroßen Grundfläche. Möglichkeiten werden erprobt, verschoben, beobachtet, neu gestaltet und reflektiert. Dieses Modell soll im Sinne der Nachhaltigkeit der Stadt Cuxhaven übergeben werden und dort als Dauerleihgabe allen Bürgerinnen und Bürgern eine Reflexion unter den genannten Gesichtspunkten ermöglichen.

Wir streben an, dass das 3-D-Modell „Lebensräume“ in der Bürgerhalle der Stadt Cuxhaven ausgestellt wird. Die Halle ist öffentlich zugänglich für alle Interessierten. Hier stellen wir einen Dialog-Kasten auf, sodass jeder Besucher die Möglichkeit erhält, einen Kommentar auf einen Zettel zu schreiben und ihn in den Kasten zu legen. So soll das Projekt auch über den Zeitrahmen hinaus zum Nachdenken und zur Auseinandersetzung anregen.

„Raumwunder“

Die Ausstellung „Raumwunder“ wird in Kooperation mit der Niedersächsischen Architektenkammer durchgeführt. Hier geht es um die konkrete Darstellung preisgekrönter Wohn-Modelle, wie man auch aus kleinem Raum Besonderes schaffen kann. Anhand von mehreren Beispielen können sich die Besucher/innen inspirieren lassen und neue Ideen in den Alltag mitnehmen.

Den Titel „Raum-Wunder“ greift das Projekt auf. Hierbei geht es um die Hinterfragung von Werten wie z.B.: Was brauche ich wirklich? Dies soll am Beispiel einer Collage oder eigener Schaukästen eines eigenen Zimmers verdeutlicht werden. In Kombination mit skizzenhaften Darstellungen begeben sich die Teilnehmer/innen auf die Spur, was relevant ist und worauf man in der heutigen Konsumgesellschaft verzichten kann. Welche Gegenstände sind für die eigene Raumgestaltung wichtig? Was verschafft wirklich Geborgenheit oder einen Rückzugsraum? Sind dies Dinge, Personen oder vielleicht auch Gefühle? Welche Bereiche sollen geöffnet sein für Freunde und Besucher? Die entstandenen Collagen können anschließend mit in die Ausstellung integriert werden.

„Kai-Mauer“

Im Projekt „Kai-Mauer“ wird diese Thematik aufgegriffen und anhand einer 100 Meter langen Kai-Mauer umgesetzt. Die Teilnehmer/innen erhalten die Möglichkeit, sich mit Fragen zu beschäftigen, wie eine bestehende Mauer im Stadtgebiet gestaltet werden kann, sodass sie zur gesellschaftlichen Aussage wird. Erlaubt ist alles, sogar das Abreißen 😉 Wir sind sehr gespannt, welche Aussagen entstehen.

Die oben vorgestellten Projekte bieten Menschen aller Altersgruppen und jeglicher Herkunft die Möglichkeit, sich selbst in einem gesellschaftlichen Kontext einzubringen und aktiv auch in Zukunft nachhaltig mitzuwirken. Wir laden alle sehr gerne ein.