generationKUNST 2017-2018

 

Kunstschulprojekte – von der kulturellen Teilhabe zu gesellschaftlichem Empowerment

 

Kunst im Alltag erfahrbar machen war ein Ziel des Förderprogramms generationKUNST – von der kulturellen Teilhabe zu gesellschaftlichem Empowerment.

 

Bei dem zweijährigen Förderprogramm handelte es sich um ein Programm mit modellhaftem Charakter: Sieben Kunstschulen wurden durch eine Ausschreibung seitens des Landesverbandes eingeladen, experimentelle Projekte durchzuführen, in denen sie mit Kunst in den Alltag hineinwirkten. In ihren Prozessen von der Konzeption über die Erfahrung und deren Dokumentation bis hin zur Auswertung und Übertragung wurden sie beratend begleitet. In dem Modellprogramm wurde Kunst als eine soziale und ästhetische Praxis verstanden, in der es auf einen subjektiven Ausdruck in Form einer Handlung und eines Kommunikationsprozesses ankommt. Mit diesem Verständnis integrierten sich Kunstschulen in die Gesellschaft und nicht umgekehrt, indem Kunstschulen bestimmte Zielgruppen in ihre Einrichtungen integrierten. Dieser Ansatz erforderte Mut und Offenheit, in dem Sinne, dass Kunstschulen an der ästhetischen Praxis der Teilhabenden ansetzten und sie in einem Aushandlungsprozess mit künstlerischen Mitteln darin begleiteten, zu erfahren, was Haltung bedeutet, wie Haltung entsteht und sich verändert.

Die Beteiligten

Susanne Bosch (*1967) ist die Begleiterin dieses Modellprojektes. Sie leitete von 2007 bis 2012 das Masterprogramm „Art in Public“ an der Ulster University in Belfast, Nordirland. Themen ihrer künstlerischen Arbeit sind Geld, Migration, Überleben, gesellschaftliche Visionen und Beteiligungsmodelle als Langzeitfragen im öffentlichen Raum. Formal benutzt Bosch in ihren oft international angesiedelten Projekten orts- und situationsspezifische Ansätze, immer im Dialog mit den vor Ort Angesiedelten. Als Kunstforschende und Lehrende benutzt sie Formate des Art of Hosting sowie Dialogisches durch Sprechen, Schweigen, Zuhören, ferner Schreiben und Workshops/ Wissenstransfer durch praktisches Tun. Von 2014-2018 war sie, neben diesem Modellprogramm in Niedersachsen, die unabhängige Kunst-Forscherin im CAPP Projekt – Collaborative Arts Partnership Programme.

Eva-Luise Volkmann (BLENDE39) ist Filmemacherin und hat 2018 das Modellprogramm generationKUNST begleitet. Als Filmemacherin entwickelt und realisiert sie Dokumentarfilme und bildungspolitische Filmformate. Als mediale Zeugin hat sie die Projekte vor Ort besucht und dokumentarisch festgehalten. Sie begleitete die Kunstschulen über einen Zeitraum von neun Monaten. Der dokumentierte Moment des jeweiligen Projekts ergab sich aus dem gemeinsamen Erspüren für den geeigneten Zeitpunkt der Filmaufnahmen  und gibt Einblick in die partizipative Arbeit der einzelnen Kunstschulen. Die Beiträge über die Projekte sind auf diesem Blog sichtbar. 

Der Landesverband der Kunstschulen Niedersachsen e.V. existiert seit 1984 und vertritt zur Zeit 40 niedersächsische Kunstschulen. Diesen bietet er Hilfe zur Selbsthilfe an, indem er sie mittels Maßnahmen und Instrumenten in der Etablierung, Qualifizierung, Professionalisierung und Evaluation ihrer Einrichtungen und MitarbeiterInnen unterstützt und die Verankerung des Konzeptes bilden mit kunst zur Förderung und Sicherstellung der ästhetisch-künstlerischen Bildung im Rahmen der Allgemeinbildung in Niedersachsen befördert.

Bei der Beratung zu allen Fragen rund um professionelles Arbeiten in Kunstschulen stützt sich der Landesverband nicht nur auf seine hauptamtlich besetzte Geschäftsstelle in Hannover, sondern kooperiert bei fachübergreifenden Fragen mit den Kulturfachverbänden, wie z.B. mit der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Niedersachsen (LKJ), den RegionalberaterInnen der Lag Soziokultur und der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel (Fachbereich Bildende Kunst). Das Beratungsangebot reicht vom Klären von Einzelfragen bis hin zu Fortbildungsveranstaltungen. Genutzt wird das Wissen von Einzelpersonen aus allen Bereichen der Freien Kultur – der eigene sowie das von den Verbandspartnern. Die Beratung steht allen zur Verfügung, die sich mit Kunst und Bildung und mit Kunstschulen als Institution und Methode beschäftigen.

Dr. Sabine Fett ist die Initiatorin des Modellprogramms generationKUNST. Seit April 2001 ist sie die Geschäftsführerin des Landesverbandes der Kunstschulen Niedersachsen e.V.. Nach einer Banklehre studierte sie Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Volkskunde an der CAU Kiel. 1993 promovierte sie mit der Dissertation „Studien zum Werk des Antonio Begarelli. Eine rezeptionsästhetische Analyse des Kunstwerk-Charakters“. Anschließend absolvierte sie ein wissenschaftliches Volontariat in der Neuen Galerie der Staatlichen Museen Kassel. Nach 1995 war sie hauptsächlich zu Ausstellungen und Publikationen zu zeitgenössischen Positionen der Kunst und des Kunsthandwerks, u. a. im Staatlichen Museum Schwerin, tätig.

Diesen Film haben wir Ende Oktober 2018 in Berlin aufgenommen.

Wie sah 2017-2018 aus?

 

Gerahmt wurde das Programm durch eine Auftaktveranstaltung am 2. Juni 2017 in der Kunstschule KunstWerk e.V. in Hannover, die interessierte Kunstschulen im Vorfeld einer Antragstellung in das Thema und das Programm einführte.
Am 8. und 9. November 2018 gab es eine Abschlusstagung  in der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel.

Im September 2017, April, Juni und September 2018 fanden jeweils in Hannover oder Oldenburg die sogenannte Round Tables statt, wo sich die beteiligten Projekte/Kunstschulen intern trafen, um gemeinsam den Prozess zu reflektieren und sich mit- und untereinander fortzubilden. Mit dem Förderprogramm generationKUNST legte der Landesverband einen Rahmen fest, den die Kunstschulen mit individuellen Projektideen füllen konnten. Auf diesem Blog erfährt man, was in den einzelnen Projekten passierte. Von den Round Tables wird in Partner-Treffen berichtet. Im Kalender erfährt man, was wann und wo stattfand- und findet.