MAKING I- LIGHTPlan

 Was hält Dich warm am 03.03. bei minus 3 Grad?

Diese Frage stellen die Jugendlichen den Passanten vor einem Supermarkt. Der Prozess ist zweifelsohne kreativ, da er Umdenken in der Planung, Abwandeln der Wortwahl, Aufsuchen neuer Wege erfordert. Darin steckt die originäre Definition von Kreativität.

Ebenso kreativ verlief der Planungsprozess. War doch unser eigentliches Thema MIDNIGHT MEMORIES, entschieden wir, kurzfristig aufgrund der Minusgrade umzudisponieren. Dieser Planungsprozess erfolgte ausschließlich per whats app. eingeleitet durch meine Frage am 27.02: Ich denke über Samstag nach. Minus drei Grad. Verheizen wir eine super Idee mit viel Planung in der Eiseskälte?

Ich schlage eine Alternative vor, als Rohidee. Natürlich nicht ohne Sorge, Partizipation zu dezimieren. Dazu äußern sich die Jugendlichen im Film.

Im Zeitraum vom 27.02. bis 02.03. tauschen wir uns in insgesamt 85 Sprach- und Textnachrichten aus.

Am 03.03. sind wir komplett ausgerüstet, vorbereitet und sehr gespannt und aufgeregt vor Ort, um 9.00. Ein LIGHTPlan…..ich bin zutiefst fasziniert, dass das funktioniert hat.

Worum soll es gehen? Finde Deinen Handschuhbuddy…ist der erste Versuch. Passanten bekommen einen Handschuh (als Symbol für Kälte) und sollen im Laden ihren Handschubuddy finden und ihm vielleicht einen schönen Tag wünschen. Das geht sehr zäh, also reduzieren die Jugendlichen ihr Anliegen an die Passanten, um den output zur vergrößern. Spontan und unverkrampft, sie können loslassen.

Sie fragen die Menschen, was sie an diesem eisigen Tag warm hält. Im Film berichten sie.

Was kommt raus? Mehr als ein Plakat mit Zetteln. GEDANKENKUNST.

Ich lade Alle ein, die Filme (auch wenn ich sie in meiner diletantischen Art unprofessionell angefertigt habe, und hier danke ich meinem lieben 13jährigen Sohn, der sie zumindest ein bisschen in Form geschnitte hat) anzuschauen und die „Mitschriften“ während der Reflexion (vielen Dank an unsere Superschreiberin Alina) zu lesen.

Jeder Versuch, dieses Material in einen Text zu bringen, würde dazu führen, dass ich etwas verliere, das ich interpretiere. Selbst der Versuch einer Synthese wäre wohl nicht ohne Gewichtung möglich. Mir scheint, die Aussagekraft bleibt so am größten, wenn auch viel von diesem unglaublich ergreifenden Gefühl unmittelbar nach unserem ersten Making-Event verloren geht, diese Momente in der Reflexion, wenn die Wahrnehmung der Passanten die Gedanken zur eigenen Wahrnehmung, zum eigenen Leben, zu Sinn und Glück führen. Wenn die Idee plötzlich wahrhafig im Raum schwebt, das wir diejenigen waren, die heute, am 03.03. bei minus 3 Grad unglaublich viel erkannt haben über uns. Die Passanten haben partizipiert, wir als Gruppe haben kollaboriert, so verstehe ich  den letzten Satz auf Seite 5 der Mitschrift).