FEELKLEID-TEILNEHMER Mirko

„…und dann fiel 1989 ja die Mauer…auf einmal gab es von der NVA diese unscheinbaren weißen Baumwollunterhemden in langärmlich die auch ganz lang über den Rücken gingen bis über das Gesäß…das hat also deutsche Geschichte. Das wurde also irgendwo wahrscheinlich für irgendeinen NVA Soldaten mal produziert durch den großen sozialistischen Bruder in Russland und ist dann unter Umwegen im Westen gelandet…und vielleicht ist ein Stück Geschichte dass irgendjemand das vielleicht auch noch mal erkennt – wieder erkennt, der damals auch Dienst hatte…und sich da auch vielleicht noch dran freut an der Geschichte und sich erinnert.“

Dieses profane weiße Baumwollunterhemd wärmte Mirko ungefähr 30 Jahre lang den Rücken beim Arbeiten und beim Motorradfahren. Als Soldat war er in der Flugzeugwartung tätig. Für die Techniker gab es keine angemessene Unterwäsche für den Winter, wenn sie stundenlang bei Minusgraden, Regen, Eis und Schnee draußen arbeiteten. Man hatte sich dann privat wärmende Unterwäsche besorgt, aber die durfte nicht auffallen, nirgends rausgucken oder auftragen.

Er hat noch ein zweites von diesen Unterhemden, so dass er sich von diesem trennen konnte.

Fragebogen von Mirko:

Das T-Shirt wurde ungefähr 1990 gekauft, wie viel es gekostet hat, weiß Mirko nicht mehr. Er weiß nicht, woraus es besteht und wo es hergestellt wurde. Er hat es sehr oft getragen. Es fällt ihr ein bisschen schwer, sich davon zu trennen. Beim Einkauf achtet er auf Preis, Qualität, Farbe/Muster und Funktion. Pflegehinweise beachtet er meistens. Er repariert oft seine Kleidung und ändert sie manchmal.

Sie hat ca. 100 Kleidungsstücke im Schrank und könnte auf 80 % davon verzichten.