Führungen durch die Ausstellung

Vom 22. bis 30. Januar fanden täglich mehrere Führungen durch die Ausstellungen „Von Papenburg nach Neuruppin – Zyklus für Maria“ und „Erinnern für die Gegenwart“ statt. Hannah Bischof erzählte den Besucher*innen gemeinsam mit je eine*r/m von 5 Schüler*innen vom Lebens- und Leidensweg ihrer Großmutter sowie von der inhaltlichen und formalen Gestaltung der davon inspirierten Werke der Schüler*innen. Anschließend erstellten die besuchenden Schulklassen sowie einige erwachsene Besucher*innen Collagen zu den Themen Mobbing, Ausgrenzung, Tod, Familie, Euthanasie, Miteinander, Zusammenhalt etc.

Hannah Bischof zu den Führungen: Täglich Führungen durch die Ausstellung – mitunter vier Mal am Tag; über zweihundert Besucher*innen. Viele Schüler und Schülerinnen aus 9ten und 10ten Klassen, Interessierte aus allen Schichten der Bevölkerung von Papenburg.

Ich war überrascht, beeindruckt und glücklich, wie viele Menschen – und auch so viele junge Menschen – sich für das Schicksal meiner Großmutter Maria Fenski interessierten, die als Maria Eissing in Papenburg geboren und mit sechsunddreißig dem sogenannten „Euthanasie“-Programm der Nationalsozialisten zum Opfer gefallen war.

So viele Fragen, so viel Anteilnahme – und so viel Nachdenklichkeit und Bewunderung. Nicht nur für meine Ausstellung, sondern auch ganz besonders für die Arbeit(en) der Schüler*innen der Heinrich-Middendorf-Oberschule, die mit mir zusammen die Ausstellung gestaltet und das Thema der Ausgrenzung von Menschen in die Gegenwart geholt hatten.

Nach diesen zehn Tagen glaube ich, dass unsere Botschaft angekommen ist – und dass sie hoffentlich auch weiter getragen wird: Ausgrenzung und Abwertung von Menschen nicht hinzunehmen, sondern sich ihr entgegen zu stellen und zu bekämpfen. Diese zehn Tage haben mir Mut gemacht.

Marlin (15 Jahre alt) zu den Führungen: So ’ne Führung zu machen ist sehr schön. Natürlich ist man am Anfang aufgeregt, aber am Ende zu sehen, dass die Leute es gut fanden und sich dafür interessieren, macht einen einfach glücklich. Die zweite und dritte Führung sind einfacher. Je mehr man sich damit auseinandersetzt, um so besser läuft es und um so besser redet man darüber.