Der Stuhl als Kunstwerk?

 

Ein paar Gedankenschnipsel:

Kunstwerke und „das Besondere“ werden oft in einen Raum gestellt, sie existieren kaum als Massenware. Sie sprechen im Idealfall für sich selbst, reichen aus. Einige sind ein Aufschrei. Manch andere haben eine ganz subtile, nicht eindeutig zu erfassende Wirkung. Kunst ist nicht zwingend besonders schön, noch viel weniger besonders schick, manchmal ganz bewusst das komplette Gegenteil. Doch manchmal rückt das Ästhetische in den Vordergrund und die Grenzen zum Begriff Design können verschwimmen.

 

 

 

Auch während des Projektes kamen wir überein, dass es in der Stuhlkunst über den funktionalen Nutzen des Gegenstandes hinaus geht, dieser sogar vollständig aufgebrochen werden kann. So kommt ein Stuhl, der vollständig aus Nägeln und spitzen Metalldrähten besteht, mehr einem schmerzhaften Erlebnis als dem Begriff Sitzgelegenheit nahe. Auch spielt es eine Rolle, wenn außergewöhnliche Materialien fern von gängigen Holzbeinen oder Metallverkleidungen verwendet werden ( wie z.B. Pappe oder Pflanzen). Insbesondere die meist sozial bzw.-gesellschaftskritische Aussage, die hinter einem Kunstwerk steckt, die zum Nachsinnen und Anhalten anregt, macht ein solches aus.

Ein Beispiel ist der „Consumer’s Rest Lounge Chair” von dem Berliner Künstler Stiletto aus dem Jahre 1983. In Form eines umfunktionierten Einkaufswagen wird auf ironische Weise Kritik am Konsumverhalten unserer Gesellschaft geäußert.

 

Und was ist für dich Kunst? Oder Design? Oder einfach nur ein Gebrauchsgegenstand?