Neun Teilnehmerinnen im Alter zwischen 13 und 23 Jahren gestalteten in einem
mehrtägigen Workshop individuelle »Sitzgelegenheiten«, die Bezug auf gesellschaftliche,
persönliche oder politische Anliegen nehmen. Ausgangspunkt der künstlerischen
Gestaltung war der Stuhl. Die gestalteten Sitzgelegenheiten wurden von der Gruppe an
zwei ausgewählten Orten in Hannover einem Publikum »ausgesetzt«. Eine der
Präsentationen fand auf dem Ballhofplatz in der Altstadt statt, die andere vor der
Marktkirche. Das Publikum konnte aktiv in die Inszenierung/ Präsentation eingreifen.
Neben jedem Stuhl lagen Postkarten mit Begriffen, die etwas mit der persönlichen
Aussage, dem Anliegen oder dem Gestaltungsprozess der Teilnehmerin zu tun hatten,
diese unterstrichen oder konterkarierten. Dem Publikum war es möglich, diese Begriffe
umzuordnen – das heißt, sie zu entfernen und zu einem anderen Stuhl zu legen, wenn sie
meinten, das dieser auch oder besser zu einer anderen Stuhlgestaltung passen.
Ergänzend dazu gab es für die Präsentation, als Kontrast zu den individuell
umgearbeiteten Stühlen, zehn industriell hergestellte Stühle. Mithilfe von Redewendungen
rund um die Worte sitzen und setzen wurden diese Stühle ständig neu inszeniert.