Diskussion und Vertiefung

Eine kleine, intensiv arbeitende Gruppe. Alle arbeiten sehr unterschiedlich. Ein Mädchen schreibt zu ausgewählten Aspekten ihrer gewürfelten Identität jeweils kurze Texte – ein Gespräch über die Erzählperspektive entspinnt sich und mündet im Perspektivwechsel allgemein. Daraus folgt beinahe logisch der Austausch über Klischees – und darüber, ob wir zu einem Klischee werden können, wenn wir von anderen stereotyp wahrgenommen werden. Eine schwierige Frage – die Antwort bleiben wir uns schuldig. Wir haben auch keine Antwort darauf gefunden, was Lebensglück ist, welche Bedingungen Depressionen fördern und wie all das, was wir besprechen, bildnerisch dargestellt werden kann. Und wie lässt es sich damit leben, die eigene Heimat zu verlassen um dann in einem neuen Land mit allen Menschen der eigenen Nationalität in einen Topf geworfen zu werden, nur weil ein Merkmal identisch ist – nämlich das des Passes. Möglicherweise hätte man mit diesen Menschen in der eigenen Heimat niemals ein Wort gewechselt, weil es keinerlei Berührungspunkte gab – und nun…

Eine andere bearbeitet den Zufall – eine sehr intellektuelle Auseinandersetzung – und ein Austausch darüber, wie es kommt, dass man so ist, wie man ist. Wie wird sie diese Auseinandersetzung darstellen? Spannend. Ein Mädchen zeichnet einen Zeichentrickfilm – akribisch, fantasievoll – aber das Ende bleibt offen … so wie die vielen Fragen an das Leben hier und heute unbeantwortet bleiben.