Eine künstlerische Intervention in Oldenburg

Du hast 2 Stunden Zeit, bevor die Katastrophe kommt… was würdest du einpacken?

Die Gruppe erzählt über die Erfahrungen mit ihrer Interaktion mit Gleichaltrigen im Einkaufszentrum Schlosshöfe. Als Ansatz wählten sie die Alltags-Unterbrechung durch eine direkte Befragung. Die Reaktionen des Befragten variierten von totaler Ernsthaftigkeit bis grosser Verspieltheit.

Ich möchte wissen, mit welchen kommunikativ-ästhetischen Methoden die vier im öffentlichen Raum agiert haben. Mich interessiert, wie sie sich als Performerinnen dabei gefühlt haben. Sie berichten, dass Frauen in der Regel auf diese dialogische Einladungen eingingen.

Ferner berichten sie, wie Peer Pressure und Coolness in ihrer Generation sowie die Genderrollen die Qualität dieser öffentlichen Dialoge bestimmen.

Die Einladung des Künstlers war, sich einmal der Herausforderung dieser Erfahrung zu stellen. Sie haben als Gruppe untereinander verhandelt, wie sie zusammen diese Interaktion in verschiedenen Rollen angehen, damit sich alle in dieser Situation wohl fühlen können.

Mich interessiert die Chance und Herausforderung des Arbeitens im vorwiegend autonomen Team, weil der Künstler Franz John in Berlin lebt und an anderen Projekten parallel arbeitet und der Atelierort in einem Einkaufszentrum fern ab der Kunstschule liegt. Die vier sprechen von Kontinuität durch feste Arbeits-/ Atelierzeiten und einem festem Ort und über ihre Motivation, an dem Thema künstlerisch zu arbeiten.

 

By design or disaster or by designed desaster ?

Eine sinnvolle Ergänzung zum Projekt und Prozess wäre gewesen, einige Ansprechpartner*innen oder Gäst*innen zu haben (ausser dem Künstler), die Input zu gelebten klimafreundlichen Alltagslösungen geben. Expert*innen, die man zu Alternativen befragen kann. Wir sprechen über die Perspektive derjenigen, die katastrophale Situationen konstruktiv gestalten. Es gibt global viele erfolgreiche Beispiele und Möglichkeiten. Die Idee des Kanal der guten Nachrichten kommt auf.

Ich berichte von der weltweiten Bewegung der Bioneers und CO2 Emmissions-armer oder -freier Bewegungsforschung aus der Kommune in Kassel Niederkaufungen . Wir sprechen über demokratische News-Seiten im Netz, die es seit Occupy 2011 gibt: von Independent Global News . Ich lerne über die Suchmaschine Ecosia, die mit ihrem Gewinn Bäume pflanzt. 

Als Highlights haben sie benannt, dass es viele Kommentare auf dem Blog gab, dass sie wirklich mal eine Ausstellung gemacht haben und dass Freund*innen und Bekannte zur Ausstellung kamen

Gewünscht hätten sie sich einen grösseren Radius für ihre Message, mehr Peers zur Eröffnung und mehr Interesse an der Ausstellung. Alle fanden es schade, dass nur eine Person auf ihren Mitmach-Aufruf reagiert hat.

Toll war, dass sie selber mit gestalten konnten und nicht nur Organisatorinnen waren. Als Gruppe haben sie sich sehr gut kennengelernt, auch weil sie viel auf sich gestellt waren, haben eine Gesprächskultur miteinander entwickelt, ein Format um offen miteinander Entscheidungen zu treffen. Alle haben neue künstlerische Techniken kennen- und anwenden gelernt, z.B. das Zeichenprogramm im Netz.