Erinnern für die Gegenwart

Das Projekt trägt den Titel „Erinnern für die Gegenwart“ und wird eine Zusammenarbeit der Heinrich-Middendorf-Oberschule in Aschendorf mit der Kunstschule „Zinnober“ in Papenburg sein. Thema des Projektes ist die politische Ausgrenzung in einer Gesellschaft, speziell in der Zeit des Nationalsozialismus, soll aber mit der Behandlung von Ausgrenzung im Alltag, besonders im schulischen Alltag der Jugendlichen, eine Brücke in die Gegenwart schlagen.

„Aufhänger“ des Projektes ist die Ausstellung der Malerin Hannah Bischof am 9. November 2019 in Papenburg über die Ermordung ihrer Großmutter Maria Fenski, einer gebürtigen Papenburgerin, im Rahmen der sogenannten „Euthanasie“.

Zur Vorbereitung des Themas und der beabsichtigten künstlerischen Umsetzung sollen die Jugendlichen vorab in ihren eigenen Familien auf Entdeckungsreise gehen und die Vergangenheit der eigenen Familie erforschen. Vertieft wird die Vorbereitung mit der Vorführung des Films „Nebel im August“ über den Jugendlichen Ernst Lossa, der mit dreizehn Jahren zwangsweise in eine Psychiatrie gebracht wird, wo er das „Euthanasie“-Programm der Nationalsozialisten miterlebt und verhindern möchte. Ergänzend zeigt Hannah Bischof eine Power Point Präsentation ihrer Werke.

Geplant und gewünscht ist eine aktive Haltung der Jugendlichen in der Auseinandersetzung mit dem Erinnern an diese Zeit der politischen Ausgrenzung von damals und eigenen Erfahrungen, indem sie ein Bewusstsein für gesellschaftliche Strukturen entwickeln. Ihre eigenen künstlerischen Ergebnisse des Workshops können mit der Ausstellung von Hannah Bischof zusammen präsentiert werden.

Kunstschule Zinnober
Eine Einrichtung des Fachbereichs Kultur der Stadt Papenburg
Forum Alte Werft
Ölmühlenweg 11
26871 Papenburg 
Telefon: 04961 / 3829
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https://www.kunstschule-zinnober.de/Kontakt.161.0.html
https://www.facebook.com/kunstschule.zinnober

WAS WIR TUN
Die Kunstschule Zinnober ist eine kulturelle Bildungseinrichtung der Stadt Papenburg. In Kursen, Workshops und Projekten bietet sie Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Handlungsspielräume, in denen sie ihr eigenes kreatives Potenzial entfalten können, sowie berufliche Orientierung, künstlerische Weiterbildung und sinnvolle Freizeitgestaltung.

In der Kommune ist die Kunstschule Zinnober Kooperationspartnerin für Schulen, Kindergärten und soziale Einrichtungen. Mit ihrem kunstpädagogischen Programm auf Gut Altenkamp vermittelt sie Kunst im praktischen Umgang mit künstlerischen Techniken und Themen, die speziell zu den jeweiligen Ausstellungen konzipiert sind.

In Papenburg ist sie Mitgestalterin bei öffentlichen Festen und Veranstaltungen. In Niedersachsen ist sie mit 43 anderen Kunstschulen vernetzt, die ebenfalls dem Landesverband der Kunstschulen Niedersachsens angehören und nach dem gemeinsamen Konzept „Bilden mit Kunst“ arbeiten.

 

Unser Blog geht hier los:

Fünf Wochen nach dem Beginn in der Heinrich-Middendorf-Oberschule trafen wir uns jetzt in der Kunstschule Zinnober in Papenburg wieder - ich war gespannt, wie sich das Arbeiten ohne Pausenklingel und ohne straffe Vorgaben anlassen würde. Nach einer kurzen Begehung der Arbeitsräume stellten die Schüler*innen die Arbeiten...

Im Gegensatz zu meiner Erwartung reagierten die Schüler*innen auf den Film nicht so betroffen wie ich es erwartet, ja sogar etwas befürchtet hatte. Die Jugendlichen fanden den Film „sehr interessant“, „gut“, auch: „spannend“, aber manche Szenen und Passagen waren ihnen offensichtlich zu ruhig oder fast...

Der Tag begann mit einem kurzen Rückblick auf den Tag davor – was war gut; was nicht; was hatte die Schüler*innen angesprochen, war der Begriff „Euthanasie“ verständlich geworden? Das Resümee fiel positiv aus; die Schüler und Schülerinnen fanden das Thema interessant; Mobbing und Ausgrenzung waren...

An ihrem ersten Workshoptag stiegen 38 Schüler*innen in das Thema ein, indem sie ganz unvoreingenommen in Gruppenarbeit Begriffe wie Familie, Oma, schwarzes Schaf, Euthanasie, Tod, Vergangenheit, Gegenwart, Mobbing, Ausgrenzung, friedliches Miteinander zu für sie passenden Wortgruppen zusammenfügten. Anschließend folgte eine Diskussion in großer Runde. Ernsthaft...

Mein Eindruck vom ersten „Round-Table“-Treffen am 6. Juni 2019 in Hannover zum Modellprogramm der Kunstschulen war: Faszination und Staunen. Ich war überrascht über die Vielfalt der Ideen und der geplanten Projekte, die dort vorgestellt wurden, und beeindruckt von dem Engagement der Leiterinnen und Leiter der...